Text Jahrsdorf zur Einweihung am 16. Dezember 2012
Orgelweihe in der Pfarrkirche "Mariä Geburt" in Jahrsdorf
Das Gehäuse der
Jahrsdorfer Orgel wurde 1745 gebaut, es ist aber nicht bekannt,
für welchen Kirchenraum. Veränderungen am
Gehäuse-Unterbau zeigten eindeutig, dass am früheren Standort
eine größere Raumhöhe vorhanden war. 1912 wurde das
Innenleben der Orgel dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend
vollständig umgestaltet. Das ursprünglich mechanische
Instrument bekam die damals modernste Technik: eine pneumatische
Taschenlade und einen frei stehenden Spieltisch, so dass der Organist
zum Altar blicken konnte. Neben der Störanfälligkeit hat die
Pneumatik allerdings für den Orgelspieler zur Folge, dass dieser
den direkten Kontakt zu den Spielventilen verliert, und somit die
Ansprache der Töne nicht beeinflussen kann. Deshalb wurde jetzt in
das historische Orgelgehäuse wieder eine vollständig neue
mechanische Orgel eingebaut, genau für dieses Gehäuse und die
Jahrsdorfer Kirche zugeschnittenen. Der Spieltisch wurde wie
ursprünglich in das Untergehäuse integriert. Der
Orgelprospekt wird geprägt durch ein großes Ziffernblatt,
dessen Zeiger durch ein hölzernes Uhrwerk bewegt wurden. An dieser
Stelle befindet sich jetzt ein elektrisches Werk aus dem weltbekannten
Haus Perrot in Calw. Zum Stellen der Zeiger erhält es die Impulse
von der Turmuhr. Alle Einzelteile der neuen Orgel sind von
gewässertem Eichenholz aus dem Schönbuch gefertigt, die
Registerknöpfe und die Tastenbeläge von Buchsbaum und
Ebenholz.
Johannes Rohlf
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